· 

Tante Anke von Dogma- Hundherum bissig: Egoismus und Ignoranz, im Deckmantel einer Hundeversteherin.

In letzter Zeit war das Thema vegane Hundeernährung bei uns durch viele Hater und unsachliche Personen im Vordergrund. Nun hat eine Art Facebook-Bloggerin mit Namen „Tante Anke - Dogma-Hundherum bissig“ sich die Regeln unseres Elbreviers zur Brust genommen und versucht das ganze humoristisch zu betrachten. Über Humor lässt sich nicht streiten, egal wie platt dieser ist, aber das Problem entsteht, wenn solche Menschen sich als hundeverständig darstellen und deren Leser eben genau solchem Denken Glauben schenken. Wir möchten den Anlass also nutzen, um aufzuzeigen, wo die Grenze zwischen Hundesachverstand und reinem Egoismus verlaufen. 

Als Prolog möchten wir aber erwähnen, dass das Elbrevier kein öffentlicher Raum, sondern unser Betrieb ist, dort arbeiten wir und dort soll für alle Beteiligten ein angenehmes Klima herrschen. Es geht also um die Hunde in erster Linie, und dann um die Betreiber und Angestellten. Die Hundehalter befinden sich in dieser Reihenfolge natürlich an letzter Position, da es bei einer Hundebetreuung natürlich nicht um sie geht. Wir werden den Vergleich zum Kindergarten noch einmal ziehen, aber beim Lesen von „Tante Anke“, wie sich die besagte Bloggerin nennt, erkennen wir nicht, dass sie den Vergleich „Hundetagesbetreuung“ und „Kindertagesbetreuung“ zu ziehen vermag. Sie möchte sich selbst lieber wohl fühlen…:


„..darauf einen Bio-Soja-Smoothie

Hundpschüscholochische (nach Riepe) Rundumbetreuung- vegan, nikotin- und parfümfrei... na, wenn das nicht gut fürs Karma ist?“

Man kann den Begriff Karma sicher nicht definieren, aber für eine angenehme Atmosphäre sollte das sicher sorgen. Andersherum hieße das: dick einparfümierter Pudel von links, Halter mit Zigarre von rechts, Schinkenbrot samt 5 bettelnder Hunde von Süden und von Norden fragt sich der kleine Malteser, was das hier für ein bizarrer Haufen ist.

Elbrevier- "Hundewohl nach modernen Betrachtungen"- fair(trade), artgerecht und ethisch korrekt. Doch bevor ihr Fiffi, nennen wir ihn Wursti dieses seelenheile Etablissement betreten darf, müssen er und sein Fellnasenfrauchen einige wichtige Kriterien erfüllen. Hier alle in Gänze aufzuführen, sprengt den konventionellen Rahmen.
1. Das Mitbringen von eigenem Hundefutter ist untersagt. Es sei denn es ist bio-vegan <-- was es alles gibt?! Wursti wirds schon irgendwie verkraften.. und wenn er sich die Hacken voll scheißt, dann ist der Dünnschiss wenigstens biologisch-ethisch-korrekt

Setzt voraus, dass Tante Anke den Stuhlgang unser Hunde kennt. Schleichen sie etwa nachts heimlich über den Platz und sammeln Hinterlassenschaften ein? – Oder war das einfach nur eine unsachliche Annahme? Eine weitere Option fällt uns nicht ein. Unserer Erfahrung nach haben unsere Gasthunde einen normalen Stuhlgang und unsere eigenen, rein vegan ernährten Hunde, zeichnen sich sogar durch einen vorbildlichen aus. Daher wird dieser auch täglich bei Instagram gepostet, einfach, damit unsere Kritiker beruhigt sind.

2. Nutzen sie die Anfahrt zum Elbrevier, um nochmal eine durchzuziehen, denn Glimmstengelsuchtis sind hier genauso ungern gesehen, wie nen Mettbrötchen mit Zwiebeln.

Sollte das nicht selbstverständlich sein? – Ach, wer kennt es nicht, man nähert sich einer Bushaltestelle und sieht von fern schon die Paffer. Da heißt es schnell handeln, entweder Straßenseite wechseln, oder Luft anhalten. Wir empfinden es als großen Service, dass wir nicht wollen, dass unsere nichtrauchenden Kunden nicht luftanhaltenderweise durch Nikotinschwaden gehen müssen. Dass Zigarettenrauch in der Nähe von Hunden nichts zu suchen hat, ist ohnehin klar, dass wird die liebe Tante Anke ja wohl auch nicht gemeint haben… Gesundheitsberichte sind online allerorten einzulesen.
Ein Mettbrötchen hat auf einem Hundeplatz auch nichts verloren. Denn bettelnde, kundenanspringende Hunde und eine aufgewühlte Situation kann grundlegend negative Folgen haben. Aber das wird eine so hundeverständige Person sicher wissen. Sie will wohl einfach das Recht haben, es zu dürfen… daher holt sie ihren kleinen Sohn, oder Neffen oder Enkel, je nachdem, auch stets mit Kippe und Salami in der Hand vom Kindergarten hab – einfach, weil sie das Recht dazu hat. Ach nein, da wird Rauchen sicher auch verboten sein… hm, seltsam…


3. Egal wie lange sie schon unterwegs sind, oder ihr Blutzuckerspiegel kellerös ist.. fressen sie bitte Zuhause. Kein Krümel nichtfairtrader oder unveganer Lebensmittel darf den geweihten Bioboden verunreinigen. Nicht, dass Wursti noch auf die Idee kommt, dass er seinen Veggie-Fraß stehen lassen kann und sich bei den Besuchern durchschlaucht.

Es wäre auch viel gesünder für den kleinen Wursti, wenn er ein paar Krümmel von Snickers oder dem aktuellen McDonalds-Burger bekäme. Viel weniger behandelt und belastet, als bio-veganes Futter, aus kontrolliertem Anbau. Und wenn die Hunde sich dann prügeln, weil Neid aufkommt…tja, das ist, wie sagen unsere Kritiker gern: der natürliche Kreislauf. Nur der stärkste überlebt und der bekommt dann auch schön Produkte eines Unternehmens, dass die Umwelt schändet (Monsanto, Nestle etc). Oder… oooder…verrückte Idee: Auf dem Gelände ist Essen genauso verboten wie in tausend anderen Geschäften auch, und wer etwas essen möchte, kann dies vor Betreten des Geländes machen… wie, tja, wie an tausenden anderen Orten auch. 

4. Zecken- und Flohprophylaxe mit herkömmlichen chemischen Produkten ist untersagt. Denn das sind schlimme Nervengifte. Wie man allergings in so einer Haltung die hygienischen Mindesstandards einhalten will, ist mir schleierhaft. Gibts täglich ne spirituelle Reinigung, Anti-Zecken-Tanz bei Vollmond oder nen Mini-Jobber, der allen Hunden nach dem Bio-Freilauf die Plagegeister absammelt? Es bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis.

Selbst zu recht Hundethemen-ungebildeten Ohren drang schon durch, dass man mit vielen natürlichen Mitteln gute Ergebnisse erzielen kann. Kokosöl mit viel Laurinsäure, Schwarzkümmel- oder Lavendelöl, etwas Knoblauch haben ähnlich gute, oft bessere, Ergebnisse, wie, ja, so ist es nun einmal, Nervengifte à la Frontline. Viele dieser Produkte sind in vielen europäischen Ländern verboten, wirken genverändernd, organschädigend und krebsfördernd. In einigen Jahren des Tagesbetriebs hatten wir, inklusive Kunden, nur gute Erfahrungen. Unser Gelände ist naturbelassen und liegt neben einem Wald… es wimmelt von Zecken, aber die Hunde kommen sehr gut dabei weg. Dies ist aber, wie gesagt, selbst „öko-kritischen“ Personen schon länger bekannt, nur Tante Anke ärgert sich darüber… sie will die Hunde lieber vollpaffen, mit Giften einreiben und dann auch noch mit nicht-bio-Futter nachhaltig schädigen. Ja, das ist wahre Hundeliebe. Hundeliebe hört da auf, wo der Mensch sein Tun selbst reflektieren muss.

5. Kommen sie auch nicht auf die Idee das Hundchen vorher zu baden... Jedweder Duft, abgesehen von Fuchskacke oder Wilschweinscheiße, führt zum sofortigen Ausschluss aus der Öko-Gemeinschaft.

Das war dann wieder der verzweifelte Versuch des humoristischen Faktors. Es gibt eine Vielzahl bio-Hunde-Shampoos, genau wie für Menschen, die wunderbar sauber machen aber den Hund nicht schädigen. Wer nicht an das Schädliche normaler Hundeshampoos glaubt, darf die Inhaltsstoffe seiner Marke gern einmal googeln… das spart dann auch den abendlichen Gruselfilm. – Und danach das selbe noch mal für die Marken, die man als Mensch selbst benutzt. Und als Information an die Hundekennerin: Hunde haben deutlich mehr „Geruchszellen“ und riechen um ein vielfaches besser, als wir…man kann sich wohl in den Hund hineinversetzen, der wohlmeinend von Frauchen eingedieselt und vollgeraucht wird.

6. Halsbänder sind pöhse pöhse pöhse und foll aversiv!!! Niemals, niemals und nochmal niemals darf der Hund ein Halsband tragen... warum? Das erklärt ihnen dann die Dame von Elbrevier in einem persönlichen Einlauf...aber nur, wenn sie es sich bis dahin nicht schon verkackt haben. Putzen sie sich auch vorher unbedingt die Burgerspuren vom Dekollete.

Das lässt sich hier auch schon wunderbar erklären. Ein Halsband ist deshalb aversiv, weil es auf den Kehlkopf und Nackenwirbelbereich einwirkt. Das muss noch nicht einmal durch einen starken Druck oder Ruck passieren, es langen ein paar Jahre sachte Einwirkung, um negative körperliche Auswirkungen haben zu können. Auch ein Geschirr sollte natürlich gut angepasst sein, wir empfehlen ein uns bekanntes Unternehmen, die Geschirre dem Hund anpassen und wo der Zug direkt auf mehrere Druckpunkte geleitet wird. Das ganze ist nicht teurer, als ein normales Geschirr.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der des Lernens. Ein leichter Druck auf den Halsbereich löst im Gehirn Stresshormone aus. Diese Hormone, wie beim Menschen und allen anderen Tieren auch, blockieren aber das Lernen (Limbisches System und so) und können zu Fehlverknüpfungen führen. Im Zweifel erhält man von seinem Hund kein aktives Lernen, sondern ein Meideverhalten. Aber, das müsste Tante Anke doch eigentlich alles wissen… denn schreibt sie nicht: „Tante Anke erklärt die Welt der Hunde.“


Und zu guter Letzt - Wenn sie und Wursti all diese fairen, ethisch korrekten und artgerechten Voraussetzungen erfüllen, dann dürfen sie ganz ganz leise reinkommen, damit sie die Nachbarn nicht stören oder Käferchen aufscheuchen.

Die Hunde bei uns bellen natürlich und auch regelmäßig. Aber es gibt Hunde, die sich ein Verhalten angewöhnt haben, meist aus Unsicherheit heraus, oder als Alternativverhalten, das man als „Dauerbellen“ bezeichnen kann. Einige Rassen, wie Beagle, bekamen dies als Meutehetzer angezüchtet. Da unser Gelände neben einer Wohnsiedlung liegt, und wir keine Feindschaften mit Nachbarn anstreben, möchten wir einfach auf einen gewissen Lärmpegel achten. Denn wie hassende Menschen agieren können, zeigen Seiten wie der Giftköderradar täglich. Aber, auch das sollte der Tante Anke, mit etwas Nachdenken und etwas reifem Abwägen klar gewesen sein.

Heile, vegane Welt- ziemlich kompliziert, aber was tut man nicht alles für das Wohlbefinden seines Fellnäschens.
..darauf erst mal ne Kippe und ne Bockwurscht.

Wer zwei bis zwölf Bier abends in der Kneipe um die Ecke intus hat, der mag solche Blogtexte ja amüsant finden, aber wer Tante Ankes Blogschreibbemühungen tatsächlich ernst nimmt, läuft Gefahr sich ein nicht nur fachlich falsches Hundebild aufzubauen, der praktiziert vor allem reinen menschlichen Egoismus. Und hat keinen besonders geistreichen Humor, aber das mag Ansichtssache sein. Hauptsache, der Mensch kann seinen Müll futtern und rauchen. Wir könnten unseren Kunden aber auch noch einen Sessel hinschieben und das RTL-Nachmittagsprogramm anschalten, oder zur nächsten Fußball-WM ein Public-Viewing veranstalten. Da würde sich eine Anke sicher wohl fühlen. – Aber, zum Glück gibt es für jeden Hundehalter ja eine Einrichtung, die seinen Vorstellungen und seinem Niveau entspricht. Unsere Kunden sind bei weitem nicht alle Veganer, aber sie wissen, wo ihre Hunde gern spielen und liebevoll aufgehoben sind, sie wissen, dass es nicht um sie selbst geht, sondern um ihre Hunde.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0