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Klimakiller Hund – der ökologische Pfotenabdruck

Ethische Hundehaltung heißt nicht nur, mit den Hunden ethisch umzugehen, sondern auch mit den Nachteilen, die eine Hundehaltung mit sich bringt. Wer die Häufchen seines Hundes nicht wegmacht, verhält sich asozial, ist also in diesem Moment ein negativer Faktor – ist ein unethischer Hundehalter. Im Einzelfall mag die Bezeichnung „unethisch“ für scheinbar kleine Dinge übertrieben scheinen… aber zu schnell vergisst man, dass es eben diese kleinen Puzzleteile sind, die am Ende ein großes, sehr negatives, sehr unethisches Gesamtbild erschaffen. Es ist vielleicht genau dieser Kothaufen, der bei einem Hundehasser das sprichwörtliche Fass zum überlaufen bringt… 

 

Das selbe Prinzip müssen wir bei allen Aspekten rund um den Hund ehrlich und selbstkritisch anwenden. Dazu gehört eben auch die Wahrheit, dass Hunde wahre Umweltsünder sind. 

 

Im Wissenschaftsjournal „PLOS One“ wurde unter anderem veröffentlicht, dass in den USA über 160 Millionen Hunde und Katzen leben – also mehr Individuen als Menschen in Deutschland und Frankreich zusammen. Diese unglaubliche Masse verbraucht dann auch die Menge an Kalorien eines Staates mit mehr als 60 Millionen Einwohnern – also vergleichbar mit Groß Britannien, Frankreich oder Spanien und Portugal zusammen. Und ein ähnliches Verhältnis lässt sich auf jedes modernere Land übertragen, denn überall gibt es Haustiere, deren Beliebtheit mit zunehmendem Wohlstand eher anwächst. 

 

Zu den Umweltsünden muss man alles zählen, was direkt oder indirekt mit dem Hund zu tun hat. Dazu gehören alle Textilien, wie man sie bei Leinen oder Hundebetten benötigt; Medizin; Spielzeug und natürlich das Futter. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Fleisch der schwerwiegendste Brocken in der Rechnung. Laut dem neuseeländischen Professorenpaar Brenda und Robert Vale frisst ein mittelgroßer Hund jährlich 164 kg Fleisch und 95 kg Getreide. Um das anzubauen soll die doppelte Menge Fläche nötig sein, die man - umgerechnet - benötigt, um ein größeres Auto zu bauen und ein volles Jahr zu betanken. 

 

Natürlich sind solche Vergleichsrechnungen immer etwas sehr vage, veranschaulichen aber doch recht gut, welch enorme Belastung durch unsere Hundeliebe auf die Umwelt wirkt. Allein in den USA werden, laut Gregory Okin, University of California, jährlich 5 Millionen Tonnen Kot durch Hunde und Katzen produziert. Eine Menge, die sich in der Boden- und Grundwasserverunreinigung und aufwändiger Aufbereitung, auch für den Steuerzahler, wieder findet. 

 

Ist vegan da nicht die Lösung? – Nicht unbedingt. Wenn wir solche Massen konventionell anbauen, ruinieren wir somit ebenso die Böden und Urwälder, vergiften unsere Umwelt und Flüsse. Wir sollten uns bewusst machen, dass unser Konsum, auch für unsere Haustiere, sich als Puzzlestück zu Milliarden anderen gesellt. Daher ist es, will man ethisch leben, unabdingbar biologische, pflanzliche, aber vollwertige Haustierkost zu kaufen und auch bei Leine und Hundebett auf die Herkunft zu achten. Zudem sollten wir nach Möglichkeit einen Hund aus der Rettung adoptieren, damit keine unnötige Zucht gefördert wird. Wir sollten, wenn wir schon vom Züchter abnehmen, darauf achten, dass dieser ordentlich und vorbildlich arbeitet (was das genau bedeutet, werden wir an anderer Stelle erläutern) und wir sollten von Qualzuchten und neumodischen Mischungen Abstand halten. Wir brauchen nicht noch mehr frei erfundene Rassen und so liebenswert Mops und Bulldogge auch sind, sollten wir den Kreislauf der Nachzüchtungen durchbrechen.

 

So können wir die Konsequenzen ziehen und uns ethisch eigenverantwortlich verhalten, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. 

 

 

Quellen

1.) Welt, Aug. 2017

2.) Partner Hund Nov. 2017

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